Sonntag, 31. März 2013

Kurztrip in die Grampians




In Colac angekommen werde ich von Sue abgeholt. Nach einem kurzen Ausflug zu den Red Rocks geht's wieder zurück nach Deans Marsh. Von dort aus wollen wir morgen früh in die Grampians starten. Bei den Grampians handelt es sich um einen Gebirgszug ca. dreieinhalb Autostunden nördlich von Deans Marsh.

Red Rocks - ein ehemaliges Vulkangebiet.
Sue wwooft immer noch bei Deryn und Peter. Für den Trip leihen sie uns ihr Auto und ich kann bei Ihnen übernachten. Abends bereiten sie ein tolles BBQ für uns. Die beiden sind wirklich so nett und gastfreundlich.
Am nächsten morgen machen wir uns dann auf Richtung Grampians. Bis zum Schluss war es noch etwas ungewiss, ob wir tatsächlich dorthin fahren können, da dort seit einiger Zeit schon ziemlich große Buschfeuer wüteten. Doch wir haben Glück. Die Feuer konnten vor wenigen Tagen unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden.
Auf dem Weg in die Grampians passieren wir Ballarat, eine alte Goldgräberstadt und die größte Stadt in der Umgebung. Man mag es kaum glauben, aber hier gibt es sogar einen ALDI und da wir eh noch ein paar Sachen brauchen, wollen wir den austesten. Es gibt eine ganze Reihe an Produkten, die auch bei uns erhältlich sind. Etwas Heimatgefühle kommen da schon auf und vor allem ist es wirklich mal günstig. Bei näherem Hinsehen fällt jedoch auf, dass viele Produkte tatsächlich aus Deutschland oder Europa eingeführt worden sind, was ziemlich absurd ist, da Australien eigentlich in der Lage ist, so ziemlich alles selber zu produzieren. Am schrägsten fand ich aber die aus Italien importierten Kiwis. Ist ja nicht gerade so, dass es in Neuseeland keine gäbe. Ich habe mich später mit einigen Leuten darüber unterhalten. Offensichtlich ist der australische Dollar so stark gegenüber dem Euro, dass es immer noch günstiger ist, die Kiwis aus Europa zu importieren.


Das Erlebnis des Tages - Einkauf bei ALDI.




"Product of Italy".
Nachdem wir unser Proviant aufgefüllt haben, geht es dann weiter nach Halls Gap, dem Hauptort der Grampians. Das Wetter spielt bisher noch nicht sonderlich mit. Es regnet. Und so bauen wir nur unser Zelt auf und kochen uns etwas mit unseren ALDI-Errungenschaften. Später am Abend reißt die Wolkendecke schließlich auf und lässt einen dramatischen Sonnenuntergang hervortreten. 


Über Nacht klart es dann mehr und mehr auf und der nächste Morgen verspricht ein herrlicher Tag zu werden. Wir starten den Tag mit einem ausgiebigem Frühstück, denn wir wollen wandern gehen.


Monduntergang früh morgens.
Das Frühstück erfolgt unter strenger Aufsicht der Kängurus.


Ein "Joey" im Beutel der Mutter.
Auch Vögel gibt es hier zu Hauf. Bei diesem Exemplar handelt es sich um einen "Crimson Rosella", eine hier recht häufig vorkommende Papageienart.
Typischer Aussie Witz...Rezept für Cockatoo-Stew: Bring einen Topf mit Waser zum kochen. Gebe den Kakadu zusammen mit einem Stein zum Kochen. Lass das Ganze für 10 bis 12 Stunden auf kleiner Flamme weiterköcheln. Wenn der Stein weich ist, schmeiß den Kakadu weg und iss den Stein.
Der Grampians National Park umfasst ein ziemlich riesiges Gebiet und man könnte hier wochenlang wandern gehen. Wir haben nur zwei Tage Zeit, die wir allerdings intensiv zum wandern nutzen wollen. Unser erstes Ziel: der Hollow Mountain. Eigentlich nur eine zweieinhalb Stunden Wanderung. Da wir allerdings beide ziemlich erprobt darin sind, die gut sichtbaren Wegweiser zu übersehen, wird daraus schließlich eine etwa siebenstündige Wanderung.


Auf dem Weg zum Hollow Mountain.
Alte Felsmalereien von Aborigines.
Unser Gefährt, Schotterpisten können uns nichts anhaben.


Gute Aussichten auf dem Weg zurück nach Halls Gap.




Partnerlook ;-)

Am nächsten Tag steht der "Pinnacle Walk" auf dem Programm. Laut Aussage in der Touristeninformation ist das DIE Wanderung schlechthin in den Grampians und tatsächlich macht uns diese ganz besonders viel Spaß. Im Gegensatz zu anderen Wanderungen gibt es meist nicht nur einen schmalen Pfad zum gehen, sondern man kann immer mal rechts und links auf nicht zu hohe Felsen klettern und die Gegend erkunden. Schließlich gelangt man zum Pinnacle, wobei es sich dabei um einen steilen überhängenden Felsen handelt. Auf dem Felsen ist es so windig, dass man kaum die Augen offen halten kann. Da bin ich doch froh, dass dieser Felsen mittlerweile eingezäunt ist.
Als wir uns gerade auf den Rückweg machen wollen, treffe ich witzigerweise ein Paar aus Deutschland wieder, mit dem ich mich schon mal an der Great Ocean Road an einem der Aussichtspunkte unterhalten habe. Australien ist also scheinbar auch nur ein Dorf.
Nach dem Pinnacle Walk geht es noch zu ein paar Aussichtspunkten. Dann ist der Tag und damit unser Ausflug schon fast wieder vorbei.


Aufstieg zu den Pinnacles.
Kurzes Päuschen gefällig?


Blick von den Pinnacles Richtung Halls Gap.
Balconies Lookout.
Auf dem Weg zum Mt. William.
Von Annika hatte ich den Tipp bekommen, dass es ein tolles indisches Restaurant in Halls Gap geben soll, welches wir zum Abschluss unser Fahrt austesten wollen. Tatsächlich ist das Essen wirklich gut und meine Aussage "I like it hot" wird hier sehr ernst genommen, so dass ich am Ende die Befürchtung habe, mit meinem Atem ein neues Buschfeuer in den Grampians zu entfachen.
Erholt und ausgeruht machen wir uns am folgenden Tag wieder nach Deans Marsh zurück. Dort bleiben wir noch eine Nacht, bevor es dann nach Melbourne geht. Bei Deryn und Peter ist es mal wieder richtig nett.
Sue und ich wollen den beiden die deutsche Frühstückskultur näherbringen. Wir beide haben das Gefühl, dass das Frühstück bei den Australien eher eine untergeordnete Rolle spielt und bedanken uns daher mit einem typischen deutschen Sonntagsfrühstück mit Brötchen, Eiern, Lachs und allem was dazugehört.


Nach dem Frühstück geht es schon weiter nach Melbourne. Peter muss dort zu einem Meeting und nimmt Sue und mich im Auto mit. Dort werden sich unsere Wege trennen. Sue wird nach Adelaide fliegen, um von dort aus ins Red Centre zu fahren. Für mich geht es per Landweg ebenfalls nach Adelaide, von dort aus allerdings Richtung Kangaroo Island. Es heißt also erneut Abschied nehmen, zunächst von Deryn und Deans Marsh. Etwas komisch ist es schon, da ich mittlerweile doch schon etwas heimisch in dem kleinen Dorf gefühlt habe. In Melbourne angekommen haben wir noch ein paar Stunden Zeit, dann heißt es auch Abschied neben von Peter und Sue und ich mache mich wieder auf dem Weg zum Bahnhof. Gespannt auf die Zeit auf Kangaroo Island, steige ich den Bus nach Adelaide ein.
 

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