Auch wenn das vermeintliche Abenteuer „per Anhalter fahren“
nun doch ausbleibt, verspricht schon allein die Busfahrt abenteuerlich
zu werden. Der Bus sieht wirklich sehr geländegängig aus und ich frage mich, wo
wir wohl so lang kommen werden. Zunächst führt uns die Fahrt erstmal durch
Wujal Wujal. Aus dem Fenster sehe ich Linda und winke. Sie freut sich und winkt
zurück. Danach geht es weiter nach Cape Tribulation. Der Bus hat nicht zu viel
versprochen. Es geht durch Schotterpisten im dichten Urwald und mal wieder über
einige Bäche. Jetzt gerade ist das alles noch harmlos, aber in der Regenzeit
sind die schon mal unpassierbar.
In Cape Tribulation angekommen, werde ich vom Busfahrer
direkt am Hostel abgesetzt, welches so ziemlich direkt am Strand liegt. Ich stelle meine
Sachen ab und mache mich direkt auf zu einer ausgiebigen Strandwanderung. Gerade
ist Ebbe und der Strand unendlich breit. Menschen sind wie an fast allen
australischen Stränden kaum hier.
Diese Spinne ist Dauergast hier. |
Cape Tribulation. |
Minikrabbe. |
Im Falle einer Würfelquallenattacke... |
Mangrovenwald. |
Gegen Nachmittag komme ich zurück und nachdem ich mir kurz
was zu essen mache, geht’s wieder an den Strand, weil’s so schön war. Mit der
Zeit wird’s dunkel, aber dank Vollmond immer noch hell genug um zu sehen. Schließlich
kann ich sogar ein paar Flughunde im nächtlichen Himmel fliegen sehen. Schon
irgendwie spannend, denke ich mir. Jedoch muss ich auch irgendwann mal wieder
zurück, muss dann aber feststellen, dass die Flut dann doch sehr plötzlich kam.
Hilft ja nichts, denke ich mir, und muss durch teilweise knietiefes Wasser und zwischen Mangrovenbäumen hindurchwaten.
Zurück im Hostel lerne ich Alexandra
(Alex) und Andi aus Deutschland kennen. Die beiden erzählen mir, dass gerade bei
Flut die Gefahr von Krokodilen gefressen zu werden wohl ziemlich hoch ist. Ups…na
ja, ist ja noch alles dran geblieben. Wir unterhalten uns noch ein Weilchen und verabreden
uns morgen gemeinsam den „Mount Sorrow“ zu besteigen. Den sollte man nämlich am
besten in einer größere Gruppe besteigen, da die Gefahr auszurutschen oder sich
zu Verlaufen ziemlich hoch ist.
Nach einem gemeinsamen Frühstück geht’s am nächsten Morgen
zeitig los. Die Wanderung führt uns durch den „Daintree-Regenwald“. Normalerweise bin
ich ja nicht unbedingt Fan von Wald, aber dieser ist schon wirklich
sehr beeindruckend. Überall wachsen Palme und Farngewächse, die man sonst nur aus
dem Wohnzimmer zu Hause kennt. Auch wenn es nur 600 Höhenmeter hinauf geht, ist
die Wanderung allein schon wegen der schwülen Luft ziemlich anstrengend. Zudem
haben wir alle lange Hosen an und diese in die Socken gesteckt, wegen der
Blutegel. Nach zwei Stunden kommen wir dann endlich oben an. Der Ausblick ist nicht
gerade umwerfend. Viel zu viele Bäume im Weg und bewölkt ist es auch noch. Bei klarem Wetter kann man wohl sogar
das Riff sehen. Dafür weht hier oben zur Abwechslung mal eine angenehme Brise
und ich habe das erste Mal seit Tagen das Gefühl, nicht zu schwitzen.
Danach
geht’s wieder runter und, wie sollte es auch anders sein, schaffen wir es
direkt uns zu verlaufen. Die Ausschilderung der Wanderwege in Queensland ist auch wirklich sehr dezent gehalten. Zum Glück treffen wir noch ein paar andere Wanderer wieder,
die wir zuvor schon getroffen hatten und die gottseidank den richtigen Weg finden. Auf halben Weg nach unten fängt es dann schließlich an zu regnen und es
wird ordentlich glatt. Den steilen Teil haben wir aber schon hinter uns gelassen, so dass wir sicher wieder unten ankommen
Der Regen hält sich jedoch hartnäckig und es will einfach
nicht aufhören. Wir machen uns nichts draus, setzen uns in die Küche
und trinken erstmal typisch australisch schwarzen Tee, erzählen und spielen
Shithead. Aus dem einen Tee, werden dann noch ein paar mehr. Es ist aber auch
wirklich gemütlich. Irgendwann ist dann der Abend rum und damit auch schon
meine Zeit in Cape Tribulation, denn am nächsten Morgen werde ich zurück nach
Cairns.
Morgens am Strand. |
Oh man Franzi, ich habe ja fast einen Herzkasper bekommen als ich von Flut und Krokodielen gelesen habe.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, deine Mama