Donnerstag, 3. Oktober 2013

Goodbye Australia!


Nach ziemlich langer Blogabstinenz wird es mal wieder Zeit für einen neuen Post. Ist zwar alles schon ein Weilchen her und mittlerweile hab ich auch schon wieder deutschen Boden unter den Füßen, aber die Erinnerungen sind immer noch frisch. Los geht's!

Von Cape Trib geht es erstmal zurück nach Cairns. Wirklich gefallen tut mir die Stadt nachwievor nicht, aber auf meiner To-Do-Liste steht ganz oben noch ein Ausflug zum Great Barrier Reef und das kann man am besten von hier aus. In den nächsten Tagen werde ich daher bei Steve und Maria gegen Unterkunft und Logie ein paar Stunden am Tag auf den kleinen Nico aufpassen. Maria kommt ursprünglich aus Spanien und Steve ist gebürtiger Australier. Die beiden sind sehr nett, aber auch ziemlich beschäftigt. Nico ist drei Jahre alt und ein ziemlich cleveres Kerlchen, auf den es nicht schwer ist aufzupassen.

Leider spielt das Wetter nicht so ganz mit meinen Plänen mit. Es regnet die meiste Zeit und ist zudem ziemlich windig. Nicht die besten Voraussetzungen, um aufs Riff rauszufahren. Da es sonst in Cairns für mich nicht so viel zu unternehmen gibt, beschließe ich erstmal weiterzureisen und später noch einmal zurückzukommen. Nach bereits fünf Tagen geht es daher für mich Anfang Mai nach Walkamin in die Atherton Tablelands. Die Atherton Tablelands befinden sich landeinwärts nicht weit entfernt von Cairns. In Walkamin werde ich auf der Farm von Tammy und Sasha und den drei Kindern Abbie, Clay und Levoy wwoofen. Die zwei Stunden Busfahrt sind mal wieder alles andere als langweilig, da es auf dem Weg erneut tollen tropischen Regenwald zu bestaunen gibt. Tammy holt mich vom Bus ab und es geht zur Farm. Nach all der Zeit in der tropischen Hitze ist das Wetter hier einfach mal angenehm und nicht so schwül. Das liegt daran, dass das Gebiet etwas höher gelegen ist als an der Küste. Auf der Farm gibt es eine ganze Menge Rinder, Pferde, Ziegen und ein Schwein namens „Princess“. Viel Farmarbeit gibt es für mich jedoch nicht zu tun. Neben dem alltäglichen Tiere füttern, passe ich meistens auf Clay und Levoy auf, die drei bzw. anderthalb Jahre alt sind. Ganz so unkompliziert wie Nico sind sie nicht, aber trotzdem ganz liebenswert. Tammy und Sasha sind ziemlich nett und unkompliziert. Sasha arbeitet immer mehrere Tage am Stück in einer Zinkmiene im australischen Outback und ist immer nur für ein paar Tage zwischendurch zu Hause. Daher bin ich meistens alleine mit Tammy und den Kindern, was zwar manchmal etwas langweilig ist, dafür aber auch ziemlich entspannend.



Stacey die Hausziege.

Mmmh...meine Lieblingssorte.





Princess - ist sie nicht eine Schönheit?

Ausblick von der Farm.

Levoy, der kleinste.

Neben der Arbeit gibt es in den Atherton Tablelands einiges zu entdecken. Hier gibt fast so ziemlich alles. Berge, Seen, Regenwald, Wasserfälle, tropische Obst- sowie Tee- und Kaffeeplantagen. Und alles das, ohne auf Handyempfang verzichten zu müssen, wie so in den meisten anderen ländlichen Gegenden Australiens. Meistens gehe ich in der freien Zeit die Gegend erkunden und das gute Wetter genießen.
Das Highlight der Woche sind dann jeweils die Märke am Wochenende, die immer in einer anderen Stadt in den Atherton Tablelands stattfinden.




Papayas, Bananen und Drachenfrüchte...tropisches Obst aus den Atherton Tablelands.


"Custard apples".





Zwischendurch leihe ich mir für ein paar Tage ein Auto und düse einmal quer durch die Atherton Tablelands. Das Autofahren auf der linken Seite mit Automatik war ja an sich kein Problem, jetzt geht es allerdings ins nächste Level: fahren auf der linken seite UND mit Gangschaltung. Irgendwie ist das alles doch etwas komplizierter, als ich mir das vorgestellt hab. Nach etwa einem Tag und einem gefühlten Verlust von 10 l Angstschweiß, habe ich mich schließlich dran gewöhnt und es macht sogar richtig Spaß.


Rollende Hügel - schöön. Aussicht vom "Milla Milla Lookout".




 Die Ellinjaa Falls.






In Yungaburra.
Bei der "Nerada" Teefabrik. Hier erfahre ich, das schwarzer, grüner und weißer Tee von derselben Pflanze abstammen.
Weißer Tee wird aus den obersten (weißen) Knospen der Teepflanze hergestellt. Da die aber nur per Hand gepflückt werden können und das dementsprechend teuer ist, wird weißer Tee fast nur in Asien hergestellt.
Lake Eacham - ein Kratersee. Hier gibt es sogar kleine Schildkröten.

Mal wieder Vollmond.

Wild Turkey.

Die "Golden Silk Orb Weaver-Spider", zu erkennen am - der Name sagt es - goldfarbenem Netz. Solche Exemplare weben ihre Netze am liebsten auf Augenhöhe...war zumindesten mein Gefühl, nachdem ich einige Male Blickkontakt mit der einen oder anderen Spinne aufgebaut habe.

Termitenhügel.

EIn Bild für Bärbel B.

Ein kurzer Abstecher nach Mission Beach. Hier ein Foto von den einzigen 5 Minuten ohne Regen.
Bei meinem kleinen Ausflug besichtige ich auch das Museumsdorf „Herberton Historic Village". Herberton ist das älteste Dorf in den Atherton Tablelands, gegründet 1880. Errichtet wurde es als dort mit dem Zinnbergbau begonnen wurde. Als um 1950 die alten Gebäude den neueren weichen sollten, wurde die Alten einfach umgezogen und schließlich das Museumsdorf gegründet. Ein Besuch ist ziemlich lohnenswert, denn man fühlt sich direkt zurückversetzt in die alten Gründerzeiten und erfährt hier hautnah etwas über die Geschichte Australiens. Ganz nebenbei macht es auch ziemlichen Spaß zu fotografieren.






Chucky - die Mörderpuppe.


Die Queen darf im Klassenzimmer nicht fehlen.








Das geduldige Warten auf gutes Wetter an der Küste zahlt sich schließlich aus. Die Vorhersage für Cairns ist gut und ich mache mich nochmal zum Kurztrip auf in die schönste Stadt (von hinten) Australiens. Also, wieder am tollen tropischen Regenwald vorbei und nächsten Morgen zeitig aufstehen, denn es geht früh los. Auf dem Boot lerne ich Sophie aus England kennen, die gerade in Australien von ihrer Großmutter besucht wird. Die Fahrt ist etwas turbulent und so ziemlich jeder mehr oder weniger seekrank. Auch ich bleibe nicht ganz verschont und bin sehr froh, als wir endlich am ersten Spot Halt machen. Dann geht es endlich ins Wasser. Nach anfänglicher leichter Überforderung mit der Ausrüstung und Inhalierung einiger Liter Salzwasser, ist es dann einfach nur toll und ich kann nicht so recht glauben, dass ich selber im Riff schnorchle.

Nach etwa einer Stunde hab ich dann erstmal die Nase voll vom Wasser und außerdem will ich nicht das reichhaltige Buffet verpassen. Schließlich macht das Planschem im Wasser ja auch ziemlich hungrig. Dann geht es weiter zum zweiten Spot, der angeblich noch toller ist, als der erste. Und tatsächlich gibt es hier noch mehr bunte Fische und Riff zu bestaunen. Den Hai, von dem einige Leute berichten, hab ich jedoch leider übersehen (keine Angst, im Riff gibt’s nur ungefährliche kleine Riffhaie). Bei diesem Tauchgang nutze ich die komplette Zeit aus und fühle mich nach zwei Stunden schnorcheln im Salzwasser gut gepökelt und habe die Schrumpelhaut meines Lebens.
Auf der Fahrt zurück nach Cairns machen wir uns diesmal auf dem Frontdeck breit und stellen fest, dass dies der beste Platz gegen Seekrankheit ist und zudem ziemlich chillig, wenn auch etwas windig. Der Rotwein, der auf der Rückfahrt serviert wird, landet direkt in meinem Gesicht und die Gischt trifft ausgerechnet immer Sophies Großmutter, die jedoch ziemlich taff ist und sich davon nicht großartig beeindrucken lässt.

Sophie.

Alles in Ordnung. 

















Am nächsten Tag fahre ich nochmal Tage zurück zu Tammy und Co. Mittlerweile ist noch eine weitere Wwooferin eingetroffen: Elke aus Belgien. Sie bringt etwas frischen Wind mit und dann wird es doch noch ganz lustig. Leider ist meine Zeit dort nach ein paar Tagen schon vorbei, denn ich habe einen Flug gebucht. Nach 5 Monaten Dauersommer habe ich Lust auf Schnee und Winter und so geht es für mich weiter nach Neuseeland.
Zuerst muss ich mal wieder nach Cairns, allerdings diesmal direkt zum Flughafen, so dass die Sightseeing Tour durch das schöne Cairns ausbleibt. Ich will direkt in den ersten Bus nehmen, damit ich meinen Flug erwische. Zumindestens ist das der Plan. Leider droht der Bus-Plan mir einen Strich durch die Rechnung zu machen. Den habe ich nämlich falsch gelesen und stelle fest, während ich gerade in Ruhe und mit System meine Sachen in den Rucksack verstaue, dass ich zu spät dran bin. Und dann wird's doch nochmal spannend. Ich wecke Tammy auf und wir werfen schnell alle meine Sachen ins Auto. Wer brauch schon System. Zeit für Verabschiedung bleibt auch nicht wirklich. Tammy (noch im Pyjama) und ich fahren mit quietschenden Reifen los. Tammy's Plan: wir fahren dem Bus hinterher ins nächste Dorf und versuchen ihn so noch einzuholen. Zwischendurch noch eine kleine Abkürzung genommen und schließlich sehen wir den Bus (der dezent das Geschwindigkeitslimit überschreitet) vor uns auf der Landstraße und verfolgen ihn bis zur nächsten Haltestelle in Mareeba. Dann schmeißen wir schnell meine Sachen, immer noch in diversen Einzelteilen, in den Bus. Schnell noch von Tammy verabschiedet und los geht's. Puuuh, also ich bin wach.
Danach läuft alles reibungslos ab und ich sitze pünktlich im Flieger zunächst von Cairns nach Brisbane. Auf dem Flug kann ich nochmal das Great Barrier Reef von oben bestaunen. In Brisbane muss ich schließlich umsteigen. Ich genieße nochmal die letzten wärmenden Sonnenstrahlen und dann geht es nach Christchurch auf die Südinsel Neuseelands.

 
Goodbye Australia!








1 Kommentar:

  1. Danke meine liebe Franzi, dass du deinen Bericht weiter schreibst. Es war wieder so schön zu lesen und zu sehen.
    Eine Singer-Nähmaschine im Australischem Museum, ein Fisch, der scheinbar Kopfstand mag und wundervolle Landschaften. Danke, danke, danke.

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